Nähe macht betriebsblind. Und niemand ist einem Text näher als dessen Autor*in. Das führt dazu, dass Sie sich bei Überarbeitung und Feinschliff einer Geschichte ab einem gewissen Punkt selbst im Weg stehen. Darum ist ein gutes Lektorat so wichtig: Es liefert einen ebenso unbefangenen wie fachlich versierten Blick von außen, spürt Schwachstellen auf und hilft Ihnen bei der Erarbeitung von Lösungsansätzen.
Was umfasst das Lektorat?
Als Lektorin achte ich auf inhaltliche, stilistische und grammatische Aspekte Ihres Romans.
Zur inhaltlichen Betrachtung gehören allgemeine Fragen rund um Dramaturgie und Figurenentwicklung:
- Ist der Plot schlüssig?
- Wird das angelegte Konfliktpotenzial ausgeschöpft?
- Handeln die Figuren nachvollziehbar und ihrer Charakterisierung entsprechend?
- Bringen einzelne Szenen die Story voran?
- Gibt es Längen — oder fehlt umgekehrt etwas?
- Sind die Erzählperspektiven sauber umgesetzt?
Stilistisch beleuchte ich etwa, ob bestimmte Wendungen und Ausdrucksweisen zur Erzählstimme bzw. zu Setting und Genre passen, ob es Wiederholungen oder schiefe Metaphern gibt. Bei den grammatischen Aspekten liegt mein Augenmerk u. a. auf Bezugsfehlern, korrektem Satzbau und Zeitformen.
Ein gutes Lektorat stutzt Ihrem Text nicht die Flügel. Im Gegenteil!
Beim Lektorat geht es nicht um ungewollte Eingriffe in Ihren Text. Es bedeutet vielmehr eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit einem gemeinsamen Ziel: den Text auf allen Ebenen so gut wie möglich zu machen. Gleichzeitig ist ein Lektorat auch immer ein Lernprozess, der Ihnen hilft, die eigenen Schwächen beim Schreiben zu erkennen und sich weiterzuentwickeln.
Was umfasst das Korrektorat?
Im Gegensatz zum Lektorat konzentriert sich das Korrektorat rein auf Rechtschreibung, Zeichensetzung und grammatische Richtigkeit. Inhaltliche Aspekte bleiben unberücksichtigt.
Das Korrektorat ist der Arbeitsschritt nach dem Lektorat.
Grundsätzlich empfehle ich für ein unvoreingenommenes Korrektorat ein »frisches« Paar Augen, das den Text noch nicht aus vorherigen Arbeitsdurchgängen kennt. Auf Wunsch führe ich für Ihr Projekt nach erfolgreichem Lektorat aber auch noch das Korrektorat durch. Sprechen Sie mich gerne darauf an.
Und so funktioniert’s
Über das Kontaktformular senden Sie mir eine Textprobe und eine Inhaltsangabe zu Ihrem Projekt – ich prüfe die Unterlagen und melde mich zeitnah mit einem konkreten Angebot.
Nach der Auftragserteilung gehe ich an die Arbeit.
Kleine Änderungen und auf konkrete Textstellen beziehbare Kommentare schreibe ich direkt ins Manuskript (»Änderungen nachverfolgen«).
Allgemeine Anmerkungen zum Gesamtmanuskript (zu Aspekten wie Figurenentwicklung, Spannungsbogen oder Weltenbau) fasse ich dagegen
nachvollziehbar und ausführlich im Redaktionsbericht zusammen.
Sie erhalten Ihr lektoriertes bzw. korrigiertes Manuskript zurück. Bei Unklarheiten oder Zweifeln stehe ich jederzeit für Rückfragen zur Verfügung.
Haben Sie alle Änderungen eingearbeitet, starten wir ‒ sofern nicht anders gewünscht ‒ mit dem zweiten Lektoratsdurchgang: Jetzt geht es um die Prüfung der bisherigen Änderungen und den sprachlichen Feinschliff.
Fragen & Antworten
Für welche Genres werden Lektorat und Korrektorat angeboten?
Ich lektoriere bevorzugt im Bereich von Genres, mit deren Konventionen ich aufgrund meiner Erfahrungen als Autorin, Lektorin und Übersetzerin vertraut bin. Dazu zählen insbesondere:
- Phantastik und Fantasy
- Liebesroman und Gay Romance
- Familiengeheimnis
Nach Absprache übernehme ich auch Aufträge aus anderen Genres sowie aus dem Sachtextbereich.
Korrektoratsleistungen biete ich Ihnen für alle Arten von Texten an.
Mit welchen Programmen wird bei Lektorat und Korrektorat gearbeitet?
Ich nutze vorrangig Microsoft Word (.doc, .docx). Eine Bearbeitung mit Libre Office (.odt) ist nach Absprache möglich.
Was kostet ein Lektorat?
Grundsätzlich gilt: Je nach Manuskript und Ihren persönlichen Anforderungen kann der notwendige Arbeitsaufwand unterschiedlich ausfallen. Deswegen kalkuliere ich meine Preise für jeden Auftrag individuell auf Grundlage eines Probelektorats. Sie erhalten ein Angebot und wissen von Anfang an, welche Kosten auf Sie zukommen. Außerdem zeigt sich im Probelektorat direkt, ob meine Arbeitsweise und Ihre Vorstellungen zusammenpassen: Das ist wichtig für beide Seiten!
Mit Pauschalpreisen arbeite ich also nicht. Als grobe Orientierung: Im Schnitt berechne ich für ein standardmäßiges Lektorat mit zwei Durchgängen (erst Inhalt, dann Stil) ab 5,00 € je Normseite (1.500 Zeichen inkl. Leerzeichen).
Was bekomme ich für mein Geld?
Standardmäßig empfehle ich für ein Lektorat zwei Durchgänge; dieses Vorgehen hat sich auch in der Praxis bewährt. Im ersten Durchlauf konzentrieren wir uns auf die inhaltlichen Aspekte, im zweiten auf den sprachlichen Feinschliff.
Nachdem Sie meine Anmerkungen aus dem ersten Durchgang durchgearbeitet haben, kommt das Manuskript noch einmal zu mir zurück. Dann klopfe ich es auf verbliebene Schwachpunkte ab, prüfe die bisherigen Änderungen auf Schlüssigkeit und lege den Fokus noch einmal besonders auf sprachliche und stilistische Aspekte.
Ein dritter Durchgang ist nach individueller Absprache möglich.
Für den Korrektoratsdurchgang empfehle ich bevorzugt ein frisches Paar Augen, das mit dem Text noch nicht vertraut ist, denn auch Lektor*innen sind nicht gegen Betriebsblindheit gefeit.
Wünschen Sie ‒ etwa aus Zeitgründen ‒ doch nur einen einzigen Lektoratsdurchgang, können Sie das direkt bei der Anfrage vermerken.
Was hat es mit der Normseite auf sich?
In ihrer Ursprungsdefinition ist die Normseite eine voll beschriebene Schreibmaschinenseite mit 30 Zeilen à 60 Anschlägen ‒ das ergibt 1.800 Zeichen inkl. Leerzeichen. Wie viele andere Lektor*innen lege ich für die Normseite aber einen Umfang von 1.500 Zeichen inkl. Leerzeichen zugrunde.
Warum?
Das ist näher am durchschnittlichen Umfang einer realen Manuskriptseite, die ja auch kurze Zeilen, Absätze usw. enthält und dadurch die rechnerischen 1.800 Zeichen so gut wie nie ausschöpft. Wenn die Normseite also auf Grundlage von 1.800 Zeichen berechnet wird, ergibt sich eine Seitenzahl, die oft deutlich unter dem tatsächlichen Manuskriptumfang liegt. Das verfälscht die Kalkulation für Arbeitszeit und -aufwand sowie für die Honorarberechnung. Weil 1.500 Zeichen inkl. Leerzeichen der tatsächlichen Zeichenzahl einer Manuskriptseite entspricht, sind sie zur Kalkulation besser geeignet.
Auch die VG Wort arbeitet mit dieser Normseitendefinition. Einen lesenswerten Überblick rund um die Normseite gibt es hier beim Verband der freien Lektorinnen und Lektoren, in dem auch ich Mitglied bin.
Zusammengefasst: Die Normseite mit 1.500 Zeichen inkl. Leerzeichen ist vor allem eine Berechnungsgrundlage, um ein faires Angebot erstellen zu können: Sie hilft mir, ausgehend vom Manuskriptumfang meine zu erwartende Arbeitszeit abzuschätzen. Neben der Honorarkalkulation ist das auch wichtig für die Terminabsprache mit Ihnen.